Barrierefreiheit im Web ist mehr als ein Nice-to-have. Es ist gelebte Inklusion. Und ja: Es ist auch smartes Branding.
Als Designerin mit dem Blick fürs Wesentliche und einem Herz für klare Kommunikation sehe ich immer wieder: Eine barrierefreie Website wirkt nicht nur auf der Oberfläche. Sie verändert die gesamte User Experience – für alle.
Was bedeutet überhaupt “barrierefrei”?
Barrierefreiheit im Internet bedeutet, dass deine Website für Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten nutzbar ist. Dazu gehören zum Beispiel:
- Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen
- Menschen mit motorischen Einschränkungen
- Menschen mit kognitiven Herausforderungen
- Menschen, die Technologien wie Screenreader oder Tastaturnavigation nutzen
Die meisten dieser Menschen nutzen vorwiegend das Internet, weil ihnen der Alltag vielleicht herausfordernd ist.
Welche Websites müssen barrierefrei sein?
Nicht alle Websites müssen barrierefrei sein. Wenn du ein Online-Angebot wie ein Coaching, digitale Downloads oder einen Online-Kurs verkaufst, müssen zusätzlich diese Voraussetzungen erfüllt sein, um von dem Gesetz betroffen zu sein:
- Wenn du mehr als 10 Mitarbeiter hast ODER
- wenn dein Jahresumsatz mehr als 2 Millionen Euro beträgt
Dann bist du gesetzlich dazu verpflichtet, deine Website oder deine App barrierefrei zu gestalten.
Warum du deine Website trotzdem barrierefrei gestalten solltest
Wenn du eine erfolgreiche Personenmarke aufbauen willst – also eine Marke, die authentisch, nahbar und wertschätzend ist – dann solltest du dir diese Frage stellen:
Bin ich wirklich für alle da, die ich ansprechen möchte?
Deine Werte spiegeln sich nicht nur in deinen Texten und deinem Branding wider, sondern auch in der technischen und gestalterischen Umsetzung deiner Website. Eine barrierefreie Seite ist ein Statement: „Du bist willkommen. Ich sehe dich.“
Und, ganz ehrlich? Google liebt barrierefreie Seiten. Guter Code, klare Struktur, durchdachte Texte – all das ist auch für die Suchmaschine relevant.
Wie du deine Website barrierefreier gestaltest (ohne komplett neu zu starten)
Du musst nicht alles auf einmal umkrempeln. Aber hier sind konkrete Schritte, mit denen du anfangen kannst:
1. Texte, die wirklich verstanden werden
Schreib klar, direkt und in kurzen Sätzen. Erkläre Fachbegriffe. Mach deine Inhalte so zugänglich, wie du auch in einem guten Gespräch wärst: freundlich, zugewandt, auf Augenhöhe.
💡 Mein Tipp: Lies deine Texte laut vor. Wenn sie holpern, dann holpern sie wahrscheinlich auch für andere.
2. Kontraste, die wirken – auch visuell
Achte auf starke Farbkontraste – besonders zwischen Text und Hintergrund. Das ist nicht nur für Menschen mit Sehschwächen wichtig, sondern auch für mobile Nutzer:innen bei Sonne.
3. Navigation, die den Weg zeigt
Verwende klare Menüs, gut erkennbare Buttons und eine konsistente Seitenstruktur. Wer mit der Tastatur oder einem Screenreader unterwegs ist, braucht Orientierung.
4. Alt-Texte mit Herz und Verstand
Beschreibe, was auf deinen Bildern zu sehen ist – so, dass es auch ohne Bild Sinn ergibt. Das ist nicht nur barrierefrei, sondern verbessert auch deine Sichtbarkeit bei Google.
5. Interaktive Elemente, die erreichbar sind
Formulare, Buttons, Links: Alles, was angeklickt werden kann, sollte auch ohne Maus nutzbar sein. Das lässt sich gut testen – zum Beispiel, indem du deine Seite mal nur mit der Tab-Taste bedienst.
Barrierefreiheit = mehr Vertrauen, mehr Reichweite, mehr Wirkung
Wenn du wirklich gesehen und verstanden werden willst – von allen Menschen, die du erreichen könntest – ist Barrierefreiheit ein zentraler Baustein deiner Markenkommunikation.
Es geht nicht um Perfektion. Es geht um Haltung. Um die Entscheidung, dass deine Website nicht nur schön aussieht, sondern auch wirklich zugänglich ist.
Du musst kein Tech-Profi sein, um damit anzufangen. Was du brauchst, ist der Wille zur Veränderung – und jemanden an deiner Seite, der dich begleitet.
Bereit, deine Website inklusiver zu machen?
Ich unterstütze dich gerne dabei, das du mit deiner Website mehr Menschen erreichst.
*Dieser Artikel kann und soll keine Rechtsberatung darstellen oder ersetzen!